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Niels-Bubel - Ultramarathon bei der 50km DM in Marburg 2015 

Be­reits in der Vor­be­rei­tung habe ich es ge­spürt: Mein ers­ter Deut­scher Meis­ter­ti­tel bei mei­ner Pre­mie­re über 50 Ki­lo­me­ter bei den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten 2014 war kein Zu­fall. Ge­ra­de die lan­gen Di­stan­zen von 40 Ki­lo­me­tern und mehr fas­zi­nie­ren mich. Das Be­son­de­re in die­sem Jahr war, dass ich nicht al­lei­ne mit mei­nem Trai­ner un­ter­wegs war — we­der im Trai­ning und noch am Tag-X, dem Hö­he­punkt am 28. Fe­bru­ar in Mar­burg an der Lahn. Mit Ger­rit We­ge­ner und Sa­ma­lya Schä­fer hat sich mein Weg mit de­nen zwei­er wei­te­rer Ber­li­ner ge­kreuzt. Mit ih­nen habe ich be­reits im Som­mer 2014 ne­ben dem Ver­such mei­ner Ti­tel­ver­tei­di­gung das Ziel der gol­de­nen Team-Me­dail­le in An­griff ge­nom­men. Im­mer wie­der push­ten wir uns im Trai­ning ge­gen­sei­tig an und wa­ren alle in Höchst­form als es dar­auf an­kam.

Nun habe ich mei­ne 50km-Best­zeit um neun Mi­nu­ten ver­bes­sern kön­nen und es sah in Mar­burg lan­ge Zeit so aus, als ob ich den deut­schen Re­kord von 2:52:26 Stun­den bre­chen könn­te. Der Deut­sche Re­kord war zwar im Hin­ter­kopf, viel wich­ti­ger war mir aber die Ti­tel­ver­tei­di­gung und eine ganz an­de­re Best­leis­tung. Des­halb folg­te der gro­ße Ju­bel nicht so­fort auf mei­nen Ziel­ein­lauf. Mei­ne Ge­dan­ken wa­ren bei mei­nen bei­den Team­ka­me­ra­den Ger­rit und Sa­ma­lya. Wann wür­den sie ins Ziel kom­men? Un­ser Trai­ner trau­te uns die Ver­bes­se­rung des Re­kor­des der Team­wer­tung zu. Das hat je­den von uns be­flü­gelt und ich hof­fe, dass die bei­den auch auf den Ge­schmack für die rich­tig Aus­dau­er for­dern­den Di­stan­zen ge­kom­men sind. Wir drei vom Team in den blau­en Tri­kots “Die Lauf­part­ner” pul­ve­ri­sier­ten die Team-Best­leis­tung auf ad­dier­te 9:24:42 Stun­den. Ich bin mir si­cher, dass ich ohne das star­ke Ge­mein­schafts­ge­fühl un­se­res Teams nicht so schnell ge­we­sen wäre. Ge­mein­sam füh­ren wir nach dem ers­ten Wett­be­werb die Rang­lis­te der Ul­tra­ma­ra­thon-Bun­des­li­ga an.

Da­mit bin ich mei­ner Vi­si­on ein Ul­tra­ma­ra­thon­läu­fer über 100 Ki­lo­me­ter zu wer­den, wie­der ei­nen Schritt nä­her ge­kom­men. Mit mei­ner Zeit füh­re ich nun die ak­tu­el­le Welt­jah­res­bes­ten­lis­te an und wäre da­mit 2014 auf Platz zwei ge­lan­det. Ich füh­le mich ge­ehrt, wenn ich da­mit so­gar Hoff­nun­gen ge­weckt habe, be­reits in nicht all­zu weit ent­fern­ter Zu­kunft Deutsch­land bei ei­nem in­ter­na­tio­na­len Wett­kampf wür­dig ver­tre­ten zu dür­fen. Gleich­zei­tig dan­ke ich der tol­len Un­ter­stüt­zung mei­nes Trai­ners, mei­ner Fa­mi­lie und mei­ner Spon­so­ren. Nur in Zu­sam­men­spiel vie­ler Fak­to­ren kann ich mei­ne Lei­den­schaft emp­fin­den und Leis­tung und Le­bens­freu­de, die ich ger­ne tei­le, ent­fal­ten.