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Niels Bubel verbessert sich auf 2:26:42 Stunden im Marathon bei der Deutschen Meisterschaft in München - Foto: Lukas Ziegler

Foto: Lu­kas Zieg­ler

Mir tat al­les weh. Mir war kotz übel. Ich be­fand mich in ei­nem dunk­len Tun­nel. Doch es war kein end­lo­ser schwar­zer Tun­nel, in den ich frü­her öf­ter ge­ra­ten war.
Dies­mal war mein Kopf er­füllt von gro­ßer Eu­pho­rie, denn mir wur­de be­wusst, dass ich es in we­ni­gen Au­gen­bli­cken wirk­lich ge­schafft ha­ben soll­te. Es war das Ma­ra­thon-Tor, in dem ich mich be­fand. Es führ­te mich ins Olym­pia­sta­di­on, dem Ziel ent­ge­gen. Ich wur­de ge­jagt. Ich woll­te mei­nen Platz nicht mehr her­ge­ben. Die To­ten Ho­sen spiel­ten “Tage wie die­se” und mein Kopf be­fahl den Bei­nen zu lau­fen. Nach fast 42 Ki­lo­me­tern kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit mehr. Die Sta­di­on­run­de woll­te kein Ende neh­men. Jetzt woll­te ich nicht nach­las­sen. Ich kämpf­te um jede Se­kun­de, denn jede Se­kun­de, die ich schnel­ler im Ziel sein wür­de, be­deu­te­te mehr Spen­den­gel­der für das Pro­jekt “I run for life” der Deut­schen Pal­lia­tiv­Stif­tung. Dann hat­te ich es wirk­lich ge­schafft.

Ich habe es ge­schafft, mir mei­nen Traum von ei­nem schnel­len und an die­sem Tag fast per­fek­ten Ma­ra­thon-Ren­nen zu er­fül­len. In 2 Stun­den 26 Mi­nu­ten und 42 Se­kun­den er­reich­te ich die Ziel­li­nie im Münch­ner Olym­pia­sta­di­on, blieb da­mit un­ter mei­nem Ziel — der 2:30 Stun­den-Mar­ke — und schob mich in ei­nem har­ten Aus­schei­dungs­ren­nen mit viel Ri­si­ko und ei­nem ho­hen An­fangs­tem­po bis auf Platz 10 vor.

In­ner­halb von 6 Jah­ren ver­bes­ser­te ich mich von Platz 8565 beim Ber­lin-Ma­ra­thon in die Top 10 bei den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten. In mei­nem zwei­ten Ma­ra­thon — ohne eine Pa­ce­ma­ker-Auf­ga­be oder ei­nem Hö­hen­un­ter­schied von über 1000 Me­tern wie beim Bro­cken-Ma­ra­thon — konn­te ich mich um rund 82 Mi­nu­ten stei­gern.

Vor Er­schöp­fung auf dem Bo­den lie­gend über­ka­men mich die Emo­tio­nen und ich wein­te Freu­den­trä­nen. Mei­ne Freu­de war gren­zen­los.

Ich dan­ke al­len, die an mich ge­glaubt ha­ben. Den­je­ni­gen, die mich un­ter­stützt ha­ben. Brooks für die Wett­kampf­aus­rüs­tung, die mich zu die­ser tol­len Zeit ge­pusht hat und al­len Spen­dern, die ge­mein­sam mit mir und I-RUN-FOR-LIFE et­was be­wegt und mit ih­rem Bei­trag Gu­tes für an­de­re Men­schen ge­tan ha­ben.

Nun bin ich ge­spannt wie mein Ma­ra­thon-Traum wei­ter­ge­hen wird. Ich wer­de mein Mot­to “Lei­den­schaft ist im­mer sieg­reich” wei­ter be­her­zi­gen.

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