Loading Content . . .

Heu­te ging es rich­tig rund. Kei­ne 500 Me­ter vom Ber­li­ner Mau­er­weg ent­fernt, wur­de heu­te die 31. Auf­la­ge des Pan­kower Früh­lings­lauf ge­star­tet. Die Stre­cke führ­te über eine 2,5 Ki­lo­me­ter-Run­de durch die Schön­hol­zer Hei­de. Die­ser Volks­park wur­de einst vor rund 250 Jah­ren als Maul­beer­plan­ta­ge von Kö­ni­gin Eli­sa­beth, der Gat­tin von Fried­rich II., an­ge­legt. Die An­la­ge blickt auf eine be­weg­te Ver­gan­gen­heit zu­rück. Zu Be­ginn des 20. Jahr­hun­derts war hier der “Luna-Park” ein be­lieb­tes Ziel der Ber­li­ner. In dem Ver­gnü­gungs­park gab es so­gar ein Rie­sen­rad und eine Ach­ter­bahn. Erst 1920 wur­de der Orts­teil Schön­holz nach Ber­lin ein­ge­mein­det. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­den hier Zwangs­ar­bei­ter un­ter­ge­bracht. Nach Kriegs­en­de wur­de dann ein Fried­hof für vie­le Bom­ben­op­fer an­ge­legt, der in­zwi­schen aber wie­der ge­schlos­sen wur­de.

Wie auf ei­ner Ach­ter­bahn führ­te auch heu­te die Stre­cke durch den Park. Ne­ben ei­ni­gen Kur­ven muss­te ein An­stieg be­wäl­tigt wer­den, der es spä­tes­tens in der letz­ten der fünf Run­den in sich hat­te. Dazu sorg­ten vie­le Wur­zeln und Pflas­ter­stei­ne aus his­to­ri­schen Zei­ten für Ab­wechs­lung. Nach dem Start setz­te sich Hol­ger Lei­dig an die Spit­ze. Doch schon nach der ers­ten Kur­ve ging ich auf dem brei­ten Weg an ihm vor­bei und wähl­te die Ide­al­li­nie. Nach rund 800 Me­tern wur­de die An­hö­he das ers­te Mal pas­siert und ganz ver­wun­dert muss­te ich fest­stel­len, dass mei­ne Ver­fol­ger be­reits et­was ab­rei­ßen las­sen muss­ten, ob­wohl ich das gar nicht so früh be­ab­sich­tigt hat­te. Was soll­te ich also tun? Ich woll­te mein Tem­po hoch hal­ten, um ei­nen gu­ten Trai­nings­ef­fekt zu er­zie­len. Das ge­lang mir auch sehr gut. Ich kam mit der Stre­cke gut zu­recht und lief kon­stan­te Run­den­zei­ten. Dan­kens­wer­ter Wei­se er­leich­ter­te mir der Füh­rungs-Rad­fah­rer das Pas­sie­ren der Über­run­de­ten. So er­reich­te ich die Ziel­li­nie nach 41 Mi­nu­ten und 7 Se­kun­den, was gleich­zei­tig ein neu­er Stre­cken­re­kord be­deu­te­te. Auf Platz zwei folg­te mir nach rund 4,5 Mi­nu­ten Ales­san­dro San­tuz von der LG Nord vor dem Tri­ath­le­ten Hol­ger Lei­dig. Den bei­den und auch al­len wei­te­ren Fi­nis­hern gilt mein Re­spekt für die sport­li­che Leis­tung und ich wün­sche al­len eine gute Sai­son im auf­kom­men­den Früh­ling.

Nach ei­ner net­ten Sie­ger­eh­rung freu­te ich mich auf dem Weg nach Hau­se, dass die Ber­li­ner Mau­er längst Ge­schich­te ist, der Mau­er­weg heu­te von vie­len Ber­li­nern als Lauf­re­vier ge­schätzt wird und es für mich zum Glück selbst­ver­ständ­lich ist, dass alle Ber­li­ner ge­mein­sam an solch Wett­kämp­fen wie heu­te teil­neh­men kön­nen.